
Wissenswertes zum Thema Korn: Ein kleines Kornglomerat
Was ist Korn?
Wie viele klare Brände wird Korn umgangssprachlich häufig als Schnaps bezeichnet. Aber nicht jeder Schnaps ist auch ein Korn. Genau wie beim Bier gibt es auch beim Korn ein gesetzliches Reinheitsgebot. Damit eine klare Spirituose Korn genannt werden darf, muss sie einen Alkoholgehalt von mindestens 32 Volumenprozent haben.
Bei der Herstellung des norddeutschen Traditionsgetränks müssen zudem bestimmte Kriterien erfüllt werden. So darf beim Destillieren ausschließlich die Maische aus dem vollen Korn von Roggen, Weizen, Gerste, Buchweizen und Hafer verwendet werden. Andere Getreidesorten wie Hirse oder Mais sind nicht zulässig.
Darüber hinaus darf ein Korn keine Geschmackszusätze enthalten oder mit anderen Alkoholen gemischt werden. Sogar der Ort der Herstellung ist von Bedeutung: Die Bezeichnung Korn ist nämlich nur dann erlaubt, wenn die Spirituose in einem Land hergestellt wurde, in dem Deutsch eine Amtssprache ist.
Was ist der Unterschied zwischen Wodka und Korn?
Schon gewusst? Jeder Korn ist auch ein Wodka, aber nicht jeder Wodka ist ein Korn. Was zunächst verwirrend klingt, ist eigentlich ganz einfach: Wodka ist im Prinzip ein Sammelbegriff für klare, gebrannte Spirituosen – unabhängig von Herstellungsprozess und Herstellungsort. Mit seinen Eigenschaften fällt ein Korn unter den Sammelbegriff „Wodka“ und könnte theoretisch auch als Wodka verkauft werden.
Umgekehrt verhält es sich jedoch anders. Grund dafür ist das Reinheitsgebot, das genau definiert, wo und wie ein Korn hergestellt werden muss, um diese Bezeichnung tragen zu dürfen. Was also nicht in einem Land hergestellt wurde, in dem Deutsch eine Amtssprache ist und nicht ausschließlich aus Roggen, Weizen, Gerste, Buchweizen und Hafer destilliert wurde, darf auch nicht Korn genannt werden. Logisch, oder?
Welche Korn-Varianten gibt es?
Wer sich mit dem Thema Korn auseinandersetzt, stolpert früher oder später auch über die Begriffe Kornbrand, Doppelkorn, Edelkorn oder Apfelkorn. Aber was genau unterscheidet diese Spirituosen vom herkömmlichen Korn?
Als Kornbrand bezeichnet man ein Korngetränk, das einen Alkoholgehalt von mindestens 37,5 Volumenprozent aufweist. Die Herstellung von Kornbrand entspricht der Herstellung von Korn. Mit einem entscheidenden Unterschied: Während Korn nur zweimal destilliert wird, durchläuft ein Kornbrand mehrere Destillationsvorgänge. Durch die mehrfache Destillation erhöht sich der Alkoholgehalt und die enthaltenen Aromen konzentrieren sich.
Ab einem Alkoholgehalt von 38 Volumenprozent wird Kornbrand häufig auch Doppelkorn oder Edelkorn genannt. Der Begriff Edelkorn weist dabei auf die besondere Reinheit des Destillats hin.
Und was hat Apfelkorn mit Korn zu tun? Laut Reinheitsgebot darf das alkoholische Getränk, das uns unter dem Namen Apfelkorn bekannt ist, eigentlich gar nicht Korn genannt werden. Apfelkorn ist nämlich eine Mischung aus Apfelsaft und Weizenkorn. Und wir erinnern uns: Das Reinheitsgebot untersagt eine Zugabe von Geschmackszusätzen. Offiziell lautet die Verkehrsbezeichnung für Apfelkorn daher auch Spirituose oder Likör. Die Bezeichnung Apfelkorn hat sich umgangssprachlich jedoch eindeutig durchgesetzt.
Wie viel Prozent hat Korn?
Der Alkoholgehalt von Korn ist gesetzlich vorgegeben. Ein Korn muss mindestens 32 Volumenprozent Alkohol enthalten. Ab einem Alkoholgehalt von 37,5 Volumenprozent darf die Spirituose Kornbrand genannt werden. Für Kornbrände mit einem Alkoholgehalt von mindestens 38 Volumenprozent haben sich die Bezeichnungen Doppelkorn und Edelkorn etabliert.